Domain-Inhaberschaftsprüfung (Domain Control Validation, DCV) ist ein entscheidender Schritt im Prozess der Ausstellung von SSL/TLS-Zertifikaten, unabhängig vom Validierungsgrad (DV, OV oder EV).
Seit Jahren basieren viele DCV-Methoden auf dem WHOIS-System, das Kontaktdaten der Domaininhaber bereitstellte. Aufgrund zunehmender Sicherheitsbedrohungen und sich ändernder Branchenstandards werden WHOIS-basierte Methoden jedoch schrittweise eingestellt. In diesem Artikel werden wir die Gründe für die bevorstehenden Änderungen, den Zeitplan für deren Einführung, alternative Validierungsmethoden und die Auswirkungen dieser Änderung auf den SSL-Zertifikatsausstellungsprozess erläutern.
Traditionell basierte die Validierung von DV-Zertifikaten (Domain Validation) unter anderem auf der Gewinnung von Kontaktdaten aus der WHOIS-Datenbank. Dadurch konnte die Zertifizierungsstelle (CA) automatisch eine Verifizierungsnachricht an die aus der WHOIS-Datenbank abgerufene E-Mail-Adresse senden – meist an Adressen wie webmaster@, admin@ oder hostmaster@. Diese Methode war wegen ihrer Automatisierung und Geschwindigkeit beliebt, aber ihre Wirksamkeit wird in der heutigen Zeit zunehmend in Frage gestellt.
Inhaltsverzeichnis
Diese Faktoren haben dazu geführt, dass das CA/Browser Forum – die Organisation, die Zertifizierungspraktiken standardisiert – beschlossen hat, WHOIS-Methoden bis zum 15. Juli 2025 vollständig einzustellen.
Wichtige Termine für Administratoren und Organisationen:
Diese Maßnahme zielt darauf ab, das Risiko falscher Domain-Validierungen zu minimieren und das allgemeine Sicherheitsniveau im Prozess der Ausstellung von SSL-Zertifikaten zu erhöhen.
Für Zertifizierungsstellen (CAs) und Website-Betreiber bedeuten die bevorstehenden Änderungen, dass Validierungsverfahren angepasst werden müssen. Konkret bedeutet dies:
Um Unterbrechungen bei der Zertifikatsausstellung zu vermeiden, wird empfohlen, auf die folgenden Methoden umzusteigen:
admin@domena.pl
oder webmaster@domena.pl
werden als autorisiert anerkannt._dns-challenge.example.com. IN TXT "ssl-verification=abc123def456"
/.well-known/pki-validation/
abgelegt, die einen eindeutigen Token enthält.http://example.com/.well-known/pki-validation/8593532A8FA01E6CEBB0B7E85E510D0F.txt
contact@domena.pl
, verbunden mit einem TXT-Eintrag).Die Änderungen bei der WHOIS-basierten Validierung von SSL-Zertifikaten sind nicht nur eine Reaktion auf erkannte Bedrohungen, sondern auch Teil eines globalen Trends zur Erhöhung der Internetsicherheit. Die Abschaffung von Methoden, die auf WHOIS-Daten basieren – die manipulationsanfällig sind und durch Datenschutzbestimmungen eingeschränkt werden – zwingt zu zuverlässigeren Validierungsmethoden, wie etwa der E-Mail-, DNS- oder dateibasierten Validierung. Die Umsetzung dieser Lösungen bereits ab Anfang 2025 wird sicherstellen, dass der Prozess der SSL-Zertifikatsausstellung widerstandsfähiger gegenüber Angriffen ist und den neuesten Sicherheitsstandards entspricht. Indem sich Website-Betreiber und CAs auf diese Änderungen vorbereiten, sollten sie ihre Validierungsprozesse jetzt anpassen. Dadurch erhöhen sie nicht nur die Sicherheit ihrer Websites, sondern stärken auch das Vertrauen der Nutzer in ihre Dienste – was in Zeiten immer strengerer Sicherheitsanforderungen von entscheidender Bedeutung ist.
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